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Freigabe 2. Stufe Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe

Ausgabejahr 2022
Datum 24.01.2022

Die Baggerarbeiten zur abschnittsweisen Vertiefung und streckenweisen Verbreiterung der Fahrrinne sind sowohl im Bereich der Delegationsstrecke als auch im Zuständigkeitsbereich des Bundes seit dem Frühjahr 2021 abgeschlossen. In Anlehnung an die nach der vorangegangenen Fahrrinnenanpassung im Jahr 1999 entwickelten Vorgehensweise hatten sich das Oberhafenamt der HPA und die nautischen Dienststellen des Bundes seinerzeit abgestimmt, dass die verbesserten Tiefgänge in zwei
Stufen vorgenommen werden. Zwei Gründe hatten die HPA und die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) zu dieser Vorgehensweise veranlasst: Zum einen können unmittelbar nach Abschluss der Baggerarbeiten noch nachlaufende Veränderungen an den Unterwasserböschungen bis in die Fahrrinne hinein auftreten. Zum anderen bot dies die Gelegenheit, dass alle Beteiligten Erfahrungen mit neuen Abläufen sammeln.

Die erste Freigabestufe wurde am 3. Mai 2021 umgesetzt. Die den Hamburger Hafen anlaufenden Großcontainerschiffe können seitdem die Tiefgangverbesserungen etwa zur Hälfte ausschöpfen. Schon diese erste Teilfreigabe hat zu einer signifikant verbesserten Auslastung der Containerschiffe geführt. So haben sich damals bei den weltgrößten Containerschiffen die Tiefgänge für den ein- und ausgehenden Verkehr um bis zu 0,90 m erhöht.

Die Freigabe der 2. Stufe der Fahrrinnenanpassung erfolgt am 24. Januar 2022. Damit ist nun das Vorhabenziel, 13,5 m tiefgehenden Containerschiffen eine tideunabhängige Erreichbarkeit des Hamburger Hafens zu ermöglichen, erreicht. Tideabhängig sind auch größere Tiefgänge möglich. Die ein- und auslaufende Schifffahrt profitiert jetzt im Vergleich zum Zustand vor der Fahrrinnenvertiefung - je nach Schiffsabmessung - von einer Tiefgangerhöhung zwischen 1,00 m und 1,90 m.

Senator Michael Westhagemann: „Der Abschluss der Arbeiten ist ein Meilenstein für den Schiffsverkehr nach Hamburg. Für Deutschlands größten Hafen bedeutet das bessere Anlaufbedingungen, die den Reedereien ermöglichen, mehr Ladung nach Hamburg zu bringen.“

Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Mit der endgültigen Freigabe steht der Schifffahrt jetzt deutlich mehr Tiefgang zur Verfügung. Neben den nautischen Vorteilen bringen die erweiterten Tiefen einen ökonomischen und ökologischen Mehrwert. Denn mehr Tiefe bedeutet eine bessere Auslastung der Schiffe und führt damit zu weniger Emissionen pro transportierter Tonne.“

Um die Vorteile für die Schifffahrt vollumfänglich und dauerhaft nutzen zu können, sind wie üblich planmäßige Unterhaltungsarbeiten erforderlich.