Navigation und Service

Schleuse Lexfähre

Schleuse Lexfähre Schleuse Lexfähre Schleusbecken Lexfähre

Schleusenanlage

Die Schleuse Lexfähre wurde im Jahre 1936 bei Eider km 26,09 nach zwei Jahren Bauzeit in Betrieb genommen. Die damaligen Baukosten beliefen sich auf 275.000,- Reichsmark. Die Schleuse dient der oberen Stauhaltung von Rendsburg bis Lexfähre,mit einem, damals geplanten, Mittelwasserstand von 4,80 m PN und der unteren Stauhaltung von Lexfähre bis nach Nordfeld, mit einem, damals geplantem Mittelwasserstand von 4,00 m PN.

Sie ist eine Einkammer-Schleuse mit zweiflügeligen, stählernen und elektrisch angetriebenen Stemmtoren. Ein Torflügel hat ein Gewicht von 6 Tonnen. Für den Wasserstandsausgleich beim Schleusungsvorgang sorgen je zwei Gleitschütze (0,98 m x 0,98 m) die an den Torpaaren angebracht sind. Die Schütze werden über eine Gewindestange mittels Elektromotor auf bzw. zu gefahren. Ferner gehören auch noch zwei Schleusenvorhäfen zur Schleusenausrüstung. Sie bestehen aus 10 bzw. 12 stählernen Dalbenpaaren, daran sind je zwei hölzerne Leitwerke von je 45,00 m Länge und 1,00 m Breite befestigt. Die Schleuse verbindet die Landkreise Dithmarschen und Rendsburg über die Bundesstraße 203 miteinander. Die Straßenklappbrücke gehört zum Eigentum der Straßenbauverwaltung, die auch die baulichen Unterhaltungen ausführt. Die Bedienung der Klappbrücke wird seit 1952 von unserem Schleusenpersonal wahrgenommen.

Nach Abdämmung der unteren Stauhaltung stellte sich im Laufe der nächsten Jahre eine starke Versandung der Tideeider im Bereich zwischen Nordfeld und Tönning ein. Um der Versandung entgegenzuwirken, sollte ab 1954 ein systematischer Spülbetrieb in Nordfeld eingeführt werden. Die untere Stauhaltung sollte deshalb bis auf 5,30 m PN aufgestaut werden. Das stellte aber eine "Umkehrung" der Bauwasserstände, für die die Schleuse Lexfähre ausgelegt war, da. Also musste 1953 die Fluttore um 0,70 m, auf 6,45 m PN erhöht werden und es wurden sogenannte "Andrückvorrichtungen" eingebaut, so dass die Fluttore nun den umgekehrten und nicht den vorgeschriebenen erhöhten Wasserstand der unteren Stauhaltung aufnehmen können.

In den Jahren 1986 bis 1987 wurden die Schleusentore und die Stützrahmen generalüberholt. Die Elektroantriebe und die Getriebe wurden komplett erneuert.

Technische Daten
BezeichnungWerte / Daten
Schleusenwände:Larsen II Stahlspundwandprofile, Länge:10,50 m
Schleusensohle:60 cm Steinschüttung zwischen den Aussteifungen
Kammerlänge:74,45 m zwischen den Toren
Nutzbare Länge:65,00 m
Kammerbreite:10,00 m
Nutzbare Breite:9,00 m
Drempeltiefe:NN - 4,50 m im Ober- und Unterhaupt
Oberkante Schleusenplattform:NN + 1,55 m im Mittel
Wasserumwälzung je Schleusung:ca. 60 ; ausgehend von einem mittleren Wasserstand von Oberwasser und Unterwasser
Schleusenkammervolumen:rund 4700

Schleusungsvorgang in Lexfähre

Nach Dienstbeginn muss die Schleuse vollständig kontrolliert werden. Das heißt, dass der Beschäftigte die Tore, die Tornischen, die Signalanlagen, die Verkehrswege und die Brückenanlage augenscheinlich auf eventuelle Defekte oder Mängel inspiziert und bei Bedarf diese behebt. Erst wenn dieses geschehen ist, kann geschleust werden.

Wenn die Schiffe die Schleusenanlage passieren wollen, müssen sie zweimal ein langes Tonsignal geben. Damit die Schiffsführer erkennen, dass die Schleuse vorbereitet wird, wird die Schleusenlichtsignalanlage von zweimal rot auf einmal rot umgeschaltet. Jetzt werden die Schütztafeln, die in den Toren sitzen, angehoben, um den Wasserstandsausgleich einzuleiten. Sobald der Wasserstandsausgleich stattgefunden hat, können die Stützarme eingefahren werden. Erst jetzt können die Schleusentore geöffnet werden. Danach wird die Straßenverkehrsampel auf Rot gestellt, um den Straßenverkehr zu stoppen, damit die Schranken herunter gelassen werden können. Anschließend kann die Straßenklappbrücke gefahrlos hochgelassen werden. Anschließend bekommen die Schiffe zwei grüne Schleusenlichtsignale und sie können in die Schleuse einlaufen.

Nachdem sich die Schiffe in der Schleusenkammer befinden, wird die Schleusenlichtsignalanlage wieder auf zweimal rot gesetzt, die Straßenklappbrücke heruntergelassen, die Schleusentore geschlossen und die Straße wird wieder dem Verkehr freigegeben. Jetzt werden die Schiffsdaten festgehalten. Jetzt findet wieder wie oben beschrieben ein Wasserstandsausgleich statt und das Schleusentorpaar auf der gegenüberliegenden Seite wird geöffnet. Die Schiffe können jetzt ihre Fahrt fortsetzen. Der komplette Schleusungsvorgang dauert, je nach Wasserstand, zwischen ca. 15 und 20 Minuten.

In der schleusungsarmen Zeit werden Wartungsarbeiten durchgeführt, wie zum Beispiel:

  • Konservierungs- und Abschmierarbeiten
  • Unterhaltung der Zuwegung und des Geländes
  • Kontrolle und Pflege der Schleusenausrüstung