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Bau und Unterhaltung

Der Fachbereich W des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Elbe-Nordsee gliedert sich in verschiedene Fachgebiete. Zu deren Zuständigkeit zählt die Unterhaltung, der Betrieb und der Bau der amtseigenen Wasserstraßen sowie deren Bauwerke im und am Wasser nach WaStrG. Bauvorhaben, die nicht in den Bereich der Unterhaltung fallen, werden vom Fachbereich Investition bearbeitet. Konkrete Unterhaltungsmaßhamen sind im Portal Tideelbe zu finden. Die Unterhaltung erfüllen die folgenden Aufgaben:

  • Erhaltung eines ordnungsgemäßen Zustands für den Wasserabfluss,
  • Erhaltung der Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffverkehrs,
  • Räumung, Freihaltung, Schutz und Pflege des Gewässerbetts mit seinen Ufern,
  • Arbeiten zur Beseitigung oder Verhütung von Schäden an Ufergrundstücken, die durch die Schifffahrt entstanden sind oder entstehen können,
  • Erhalt der Schiffbarkeit der gekennzeichneten Seewasserstraßen,
  • Betrieb der Schleusen und Wehre,
  • Instandhaltung von Brücken, Staumauern, Leuchttürmen und Signaleinrichtungen.

Diese Aufgaben werden durch verschiedene Maßnahmen umgesetzt. .

Baggerungen

In der Fahrrinne der Unter- und Außenelbe und ihren Nebenflüssen kommt es durch Strömung und Wellen zu Sedimentverlagerungen. Das kann zur Verringerung der für die Schifffahrt nutzbaren Wassertiefe führen. Aus diesem Grund werden regelmäßige Unterhaltungsbaggerungen durchgeführt. Die Unterhaltungsbaggerung erstreckt sich von Elbe-Kilometer 638,9 bei Tinsdal bis 755,30 (Großer Vogelsand) in der Nordsee. Die Strecke ist in achtzehn Baggerabschnitte eingeteilt, siehe Abbildung.

Baggerabschnitte Elbe Baggerabschnitte Elbe Baggerabschnitte Elbe Quelle: WSA Elbe-Nordsee

Die Tiefe der Unterhaltungsbaggerung ist im Planfeststellungsbeschluss für die Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe für 14,5 m tiefgehende Containerschiffe festgelegt. Sie beträgt von der Ausbaugrenze beim Großen Vogelsand (km 755,3) bis zum Mittelgrund (km 734) NN – 19,0 m. Vom Mittelgrund bis Sankt Margarethen (km 689,1) nimmt die Tiefe stetig ab bis auf NN – 17,3 m. Ab Sankt Margarethen bis zum Hamburger Hafen beträgt die Tiefe unverändert NN – 17,3 m.


Die durch Baggerungen unterhaltene Fahrrinne ist nur ein Teil des Fahrwassers, das sich zwischen den roten und grünen Tonnen befindet. Die Breite der Fahrrinne beträgt am seeseitigen Ende 400 m und verringert sich auf der Strecke von der Störkurve bis zur Lühekurve auf 320 m. Bei Wedel gibt es eine acht Kilometer lange Begegnungsbox mit einer Breite von 385 m. Die Begegnungsbox ermöglicht Schiffsbegegnungen von bis zu vier großen Containerschiffen pro Tide. Im oberhalb anschließenden Streckenbereich beträgt die Breite bis zum Hamburger Hafen 250 m, siehe Abbildung.

Fahrrinnenverbreiterung Fahrrinnenverbreiterung Fahrrinnenverbreiterung Quelle: WSA Elbe-Nordsee

Die Unterhaltungsbaggerung wird mit Laderaumsaugbaggern (TSHD, Trailing suction hopper dredger) und Wasserinjektionsbaggern (WID, Water injection dredger) durchgeführt. Zu baggern sind sowohl flächige Baggerstellen, für die überwiegend Laderaumsaugbagger eingesetzt werden, als auch Einzeluntiefen (Riffelkuppen), die vorwiegend mit Wasserinjektionsbagger beseitigt werden. Die folgenden Abbildungen zeigen einen Laderaumsaugbagger (TSHD Meuse River) bei Spülarbeiten am Kugelbakeleitdamm und einen Wasserinjektionsbagger (WID Dhamra).

TSHD MEUSE RIVER bei Spülarbeiten TSHD MEUSE RIVER bei Spülarbeiten TSHD MEUSE RIVER bei Spülarbeiten Quelle: WSA Elbe-Nordsee

Wasserinjektionsbagger WID DHAMRA Wasserinjektionsbagger WID DHAMRA Wasserinjektionsbagger WID DHAMRA Quelle: WSA Elbe-Nordsee

Die Baggermengen werden durch natürliche Randbedingungen wie den Oberwasserabfluss und Sturmfluten beeinflusst und verändern sich im Zeitverlauf, siehe Abbildung.

Zeitverlauf Baggermengen Zeitverlauf Baggermengen Zeitverlauf Baggermengen Quelle: WSA Elbe-Nordsee

Im Rahmen des Strombau- und Sedimentmanagementkonzepts Tideelbe findet laufend eine bedarfsgerechte Optimierung der Bagger- und Umlagerungsstrategie statt, siehe auch link Portal Tideelbe

Peilungen

Die Peilungen werden regelmäßig in den Wasserstraßen durchgeführt. Dabei wird die Wassertiefe mit unterschiedlichen Geräten, je nach Anforderungen an die Genauigkeit, gemessen.
Ziel der Peilungen ist die Überwachung der Gewässersohle und das Finden von Über- und Untertiefen. Übertiefen können insbesondere die Stabilität von Ufereinfassungen (z.B. Spundwände im Stadtbereich) beeinträchtigen und sind deshalb mit geeignetem Material aufzufüllen. Untertiefen können den Schiffsverkehr behindern und ggfs. Schiffe beschädigen. Auch um Hindernisse erkennen und bergen zu können sind Peilungen unerlässliche Hilfsmittel.

Ufer und Gewässerbett

Im Zuständigkeitsbereich des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe-Nordsee befinden sich rund 331 km Flussstrecken: die Unterelbe von der Landesgrenze Hamburgs bis zur Nordsee (89,0 km) mit ihren Nebenflüssen Stör (50,0 km), Pinnau (19,2 km), Krückau (11,3 km), Schwinge (4,6 km), Lühe (12,7 km), Este (12,5 km), Oste (5,3 km), Wischhafener Süderelbe (3,0 km), Bützflether Süderelbe (2,5 km), Ruthenstrom (2,3 km) und Freiburger Hafenpriel (2,0 km) sowie die Eider (111,0 km) und Sorge (5,9 km).


Die Unterhaltung der Ufer und des Gewässerbetts dieser Flüsse ist grundsätzlich Aufgabe des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Elbe-Nordsee. An der Elbe und ihren Nebenflüssen werden diese Aufgaben von den Außenbezirken Wedel, Glückstadt, Stade und Cuxhaven wahrgenommen, an der Eider und der Sorge vom Außenbezirk Tönning. Bei einigen Streckenabschnitten ist die Zuständigkeit anders geregelt, beispielsweise durch Verträge mit dem Land Niedersachsen und den Deichverbänden. Die Uferunterhaltung des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe-Nordsee ist darauf ausgerichtet, die Flusslandschaften als wertvollen und einzigartigen Lebensraum soweit wie möglich zu erhalten. Beispiele für Uferunterhaltung siehe Ufer und Gewässerbett Unterhaltung.

Uferunterhaltung der Elbinseln


In der Unterelbe befinden sich mehrere Inseln, die die Hauptelbe von den Nebenelben abtrennen. Hierzu zählen Schweinesand und Neßsand, die stromabwärts vom Mühlenberger Loch bei Hamburg liegen und die Hauptelbe von der Hahnöfer Nebenelbe abtrennen, Lühesand (Lühesander Süderelbe), Pagensand (Pagensander Nebenelbe), Schwarztonnensand (Schwarztonnensander Nebenelbe) und Rhinplate (Glückstädter Nebenelbe).


Die Nebenelben sind für das Tidesystem der Elbe von Bedeutung, da ihre Fluträume sich wegen der vergleichsweise geringeren Tiefe bei Flut langsamer füllen als die Hauptelbe und bei Ebbe langsamer leeren. Das führt insgesamt zu einer Dämpfung des Tidehubs und der Strömungsgeschwindigkeiten in der Tideelbe. Die Elbinseln sind wichtige natürliche Strombauwerke, deren Ufer vom Außenbezirk Wedel unterhalten werden. Zugleich sind die Elbinseln wertvolle Naturschutzgebiete.

Hahnöfer Nebenelbe Hahnöfer Nebenelbe Hahnöfer Nebenelbe (links), Mühlenberger Loch im Vordergrund und Hauptelbe (rechts), Quelle: WSA Elbe-Nordsee

Bauwerksinspektion

Durch das WSA Elbe-Nordsee werden Schleusen, Wehre, Brücken, Leuchttürme und andere Bauwerke betrieben und sind deshalb auch instand zu halten. Hierzu wird das jeweilige Bauwerk regelmäßig nach festgelegten Regeln zu bestimmten Terminen inspiziert. Werden Mängel festgestellt werden diese dokumentiert und entschieden, wie dringend diese zu beheben sind. Kleine Instandsetzungen werden durch die Mitarbeiter des WSA behoben, größere Instandsetzungsmaßnahmen werden durch die Beauftragung von qualifizierten Betrieben und Firmen abgearbeitet.

Baumpflege

Für die Bäume, die sich im Eigentum der WSV befinden, ist die WSV verkehrssicherungspflichtig. Deshalb ist jeder Baum in einem Baumkataster erfasst und wird regelmäßig durch die Außenbezirke auf seinen Zustand hin untersucht. So können Pflegemaßnahmen rechtzeitig geplant und durchgeführt werden.