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Bakensetzboote

Die Nebenfahrwasser im Wattenmeer der Nordsee werden durch Pricken, Baken und Stangen für die kleineren Wasserfahrzeuge wie z.B. Fischkutter und Segler gekennzeichnet. Die Notwendigkeit für die Kennzeichnung der Wattfahrwasser ergibt sich aus dem §34 Abs. 1 WaStrG, wonach das Setzen und Betreiben von Schifffahrtszeichen Hoheitsaufgaben des Bundes sind. Zur Bearbeitung der Stangenseezeichenpositionen werden zur Zeit vier Bakensetzboote eingesetzt. Der Nordbereich, im Außenbezirk Amrum, wird vom Arbeitsboot "BUTTSCHER" und "BUTT..." aus bearbeitet, der Südbereich, im Außenbezirk Tönning, von der "PRICKE" und "PRICKE II".

Vorgeschichte

Das aus Aluminium gefertigte Arbeitsboot "PRICKE" wurde 1998 als erstes Bakensetzerboot dieser Art für den Außenbezirk Tönning in Dienst gestellt. Aus wirtschaftlichen und vor allem aus arbeitssicherheitstechnischen Gründen, war eine Arbeitsweise mit den bis dahin eingesetzten Arbeitsbooten (Ruderboote mit Außenbordmotoren) nicht mehr möglich.

Das Konzept eines einfachen aber stabilen und wendigen Arbeitsbootes mit wenig Tiefgang wurde seinerzeit vom WSA Tönning aufgestellt und in diesem ersten Boot erfolgreich umgesetzt. Im Laufe der Betriebszeit wurden mehrere Verbesserungen und Instandsetzungen vorgenommen. Zur Verstärkung der Bootsstruktur wurden nachträglich Profile von innen auf die Außenhaut aufgeschweißt. Weitere Schweißungen und Aufplattungen waren im Ruder- und Wellenbereich erforderlich. Jede Verbesserung/Änderung kam den weiteren Neubauten zugute.

Seit dem 26. April 2007 verfügte nach dem Außenbezirk Tönning auch der Außenbezirk Amrum über ein Bakensetzboot ("BUTTSCHER"). Dieses zweite Bakensetzboot wird für das Transportieren und Setzen der Stangenseezeichen in den sehr flachen Wattfahrwassern im Nordbereich eingesetzt.

"BUTT.." und "PRICKE II" folgten, unter anderem um die Baken im Frühjahr effektiv mit mehreren Teams setzen zu können. Stangenseezeichen (überwiegend Fichten mit Besen für die Steuerbordseite und Birken mit gewachsener Baumkrone für den Backbordbereich) können ein bis zwei Stunden vor bis nach Niedrigwasser eingespült werden. Dann sind die Fahrwasserränder gut sichtbar und auch das noch stehende Wasser flach genug um mit der Spüllanze den Grund zu erreichen. Daraus ergeben sich durch die veränderliche Tide nur kurze Zeitfenster, in denen gearbeitet werden kann. Die Bakensetzboote sind diesen speziellen Anforderungen angepasst und genau auf das Einspülen der Stangenseezeichen konzipiert und spezialisiert.

Technische Daten/Ausstattung, Beispiel "BUTTSCHER"

Technische Daten:

  • Werkstoff: Aluminium
  • Länge über alles: 7,60 m
  • Breite über alles: 2,76 m
  • Tiefgang: 0,47 m
  • Seitenhöhe: 1,05 m
  • Freibord: 0,50 m
  • Antrieb: Dieselmotor mit 67 kW Leistung, Festpropeller

Ausstattung:

  • Echolot
  • Tablet mit Software um die Positionen der Seezeichen zu nehmen
  • DGPS
  • Handsuchscheinwerfer
  • Elektrische Spülpumpe, fest eingebaut
  • Spüllanze, ca. 4 m Länge, aus Aluminium
  • Elektr. ziehbarer Ankerpfahl, ca. 4 m Länge


Baken setzen, Bildstrecke

Setzen von Stangenseezeichen, Bakensetzboot BUTTSCHER

Anfahrt in das Fahrwasser

Anfahrt in das Fahrwasser Anfahrt in das Fahrwasser Bakensetzboot BUTTSCHER, Anfahrt in das Fahrwasser Quelle: WSA Elbe-Nordsee