Navigation und Service

Feste Schifffahrtszeichen

Die bekanntesten und mit einem nostalgischen Charme versehenen festen Schifffahrtszeichen sind zweifellos die weit sichtbaren klassischen Leuchttürme. Moderne Zweckbauten oder Stahlpfähle ausgerüstet mit einer Lichttechnik sind zwar genauso für die Schifffahrt von Bedeutung, bilden aber nicht den Anziehungspunkt für die breite Bevölkerung.

Feste Schifffahrtszeichen wie z.B. Leuchttürme und Baken sind vor allem bei Fahrt in Küstennähe, in Untiefengebieten sowie auf den Revieren als Peilobjekte für die sichere und genaue Ortsbestimmung besser geeignet als schwimmende Seezeichen.

Leuchtfeuer "Leuchttürme"

Als Leuchtturm wird ein Turm oder eine Konstruktion bezeichnet, die ein Leuchtfeuer trägt. Leuchttürme bzw. Leuchtfeuer stehen an für die Navigation wichtigen oder gefährlichen Punkten, wo sie der Schifffahrt auch nachts als weithin sichtbares Seezeichen dienen. Leuchtfeuer sorgen in ihrem schiffbaren Revieren für eine leichte und sichere Fahrt. In der Regel sind die festen Feuer an sogenannte Schaltstellen angeschlossen, von wo aus sie automatisch gesteuert werden. Sie schalten sich abends und morgens alle zur gleichen Zeit ein und aus und können nach Bedarf auch manuell geschaltet werden. Die Leuchtfeuer an der deutschen Küste werden von den Verkehrszentralen der WSV fernüberwacht und bei Bedarf ferngesteuert.

 

 

 

Je nach notwendigkeit dienen Leuchtfeuer als:

  • Orientierungsfeuer: Leuchtfeuer für die grobe Orientierung
  • Leitfeuer: Zeigen den richtigen Kurs an
  • Quermarkenfeuer: Markieren Kursänderungspunkte
  • Richtfeuer: Zwei Leuchtfeuer (Ober- u. Unterfeuer) markieren in Deckung die sog. Richtfeuerlinie und damit die Mitte der Fahrrinne

Können mehrere unabhängige Feuer vom Schiff aus gleichzeitig gesehen werden, werden sie zur Unterscheidung mit deutlich voneinander abweichender Kennung betrieben. 

Baken

Als Bake bezeichnet man ein festes Seezeichen, das nach seiner Bauart oder Größe nicht die Kriterien eines Leuchtturms erfüllt. Baken werden in Ufernähe aufgestellt und sind Konstruktionen aus Holz, Stahl oder auch Stein. Oft gibt man ihnen eine auffällige Form (ähnlich einer Pyramide oder einem Turm) und typische Farben sowie ein entsprechendes Toppzeichen an der Spitze.

Süderoogsand Bake Süderoogsand Bake Süderoogsand Bake Quelle: WSA Elbe-Nordsee

Pricken und Stangen

Die Pricken oder Stangen kennzeichnen ein schmales und flaches Fahrwasser. Pricken oder Stangen werden als feste Seezeichen dort eingesetzt, wo eine Betonnung zu kostenaufwendig oder wegen zu geringer Wassertiefe nicht möglich wäre (oft im Wattenmeer). Als Pricken werden meistens junge, etwa fünf bis sieben Meter hohe Birken oder Stangen mit Zweigbüscheln verwendet. Je nach dem, ob die Spitzen der Zweigbüschel nach oben oder unten zeigen, gibt es Backbord- und Steuerbord-Pricken.

Steuerbord Pricke (von See kommend):

In den Grund gesteckte Stangen, an deren oberen Ende oben zusammen gebundene Zweige, die unten auseinander gebogen sind, befestigt wurden (spitze Form), Sie tragen meist ein kleines grünes Reflektorbändchen (umgangssprachlich „Tannen“ genannt).

Backbord Pricke (von See kommend):

In den Grund gesteckte Birken oder Stangen, an deren oberen Ende unten zusammen gebundene Zweige befestigt wurden (stumpfe Form). Die Stangen tragen meist ein kleines rotes Reflektorbändchen (umgangssprachlich „Birken“ bzw. „Besen“).