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Fachgruppe Nachrichtentechnik

Verkehrstechnik

Ein effizienter Schiffsverkehr ist auf den Wasserstraßen heute ohne die moderne Verkehrstechnik nicht mehr denkbar. Unter Verkehrstechnik werden alle technischen Einrichtungen verstanden, die der Schifffahrt zur Bestimmung ihrer Position, zur Information über die Verkehrssituation und die Wasserstraßen dienen.

Diese Informationen können auf sehr unterschiedliche Art bereitgestellt und mit unterschiedlichen Mitteln an Bord aufgenommen werden. So sieht der Schiffsführer z. B. eine Fahrwassertonne mit bloßem Auge oder auf dem Bildschirm seines Bordradars und weiß dadurch, wo der Rand des Fahrwassers ist und wo sich das Schiff im Fahrwasser befindet. Ebenso erkennt er ein Hindernis, z. B. einen im Fahrwasser arbeitenden Bagger. Dieselben und weitere Informationen können auch - sogar frühzeitig im Voraus - als Beratung über Sprechfunk gegeben werden oder automatisch über funktechnische Systeme bereitgestellt werden.

Die Systeme der Verkehrstechnik werden auch als Systemmix bezeichnet. Die einzelnen Teilsysteme haben unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich der

  • Informationsabgabe - visuell, auditiv, funktechnisch
  • Verfügbarkeit - Ausfälle in Stunden pro Jahr oder die Häufigkeit von Ausfällen
  • Genauigkeit - z.B. Abweichung einer Tonne von der Sollposition aufgrund des Schwoikreises
  • Integrität - das System teilt auch mit, wenn es keine korrekten Daten liefert. Dies führt zur Sicherheit gegen Verwendung nur scheinbar richtiger Daten.

Die Anforderungen an die einzelnen Kriterien hängen aufgrund der Eigenschaften des jeweiligen Wasserstraßenabschnittes und der dort verkehrenden Schiffe maßgeblich von den nautischen Erfordernissen ab. So ist die notwendige Genauigkeit der Information über Schiffsposition und Fahrrinnenrand für große und tiefgehende Schiffe in einem begrenzten Fahrwasser höher als auf offener See.

Die Sicherheit entsteht durch das Zusammenwirken der Teilsysteme. Während das eine genauer ist, hat das andere weniger Ausfälle. Unter Bedingungen, bei denen das eine ausfällt, steht das andere noch zur Verfügung. Risikobetrachtungen können helfen, die Ursachen und Wahrscheinlichkeiten von Restrisiken zu analysieren, um abzuschätzen, ob die Risiken mit vertretbarem Aufwand durch verkehrstechnische Maßnahmen vermindert werden können. Manche Risiken, z. B. technische Mängel auf Schiffen, sind durch Verkehrstechnik selbst nicht zu beeinflussen.

Die Auslegung der Systeme wird so geplant, dass die Anforderungen an die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs auf die jeweils wirtschaftlichste Weise erfüllt werden.

Aufgaben der Fachgruppe Nachrichtentechnik

Die Abteilung Verkehrstechnik genannt "Fachgruppe Nachrichtentechnik" ist für das elektronische und elektrotechnische „Innenleben“ von unseren Landradarstationen, Leuchtfeuern, Schaltstellen, der Verkehrszentralen mit umfangreichen Einrichtungen und eine große Zahl kleinerer Objekte vom Schaltkasten bis zu Transformatorstationen verantwortlich. Die Aufgaben sind sehr vielfältig und beinhalten im Wesentlichen den technischen Betrieb, sowie Wartung, Instandhaltung von verschiedensten Systemen der Elektrotechnik. Dazu gehören z.B. :

Verkehrssicherungssysteme für die Schifffahrt:

  • Lenkungssystem Weg-Zeit-Bild
  • Positionserfassung mit AIS (Automatik Identification System)
  • Schiffsdatenerfassung und -anwendung
  • DGPS-Stationen

Unterstützende Systeme für die Schifffahrt:

  • Funkanlagen
  • Radaranlagen
  • Videoanlagen
  • Elektronische Seekarten
  • Umweltdatendienst (Anzeigen von Wasserständen, Windwerten und Sichtweiten)